Bargteheide im Aufbruch

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Bargteheide – Über Monate wurde diese Sonderausstellung im Bargteheider Museum vorbereitet. Birgitt Gartenschläger von der Geschichtswerkstatt hat über die Historie der Vogelsiedlung recherchiert, die vor 60 Jahren bezugsfertig war. Entstanden ist dabei eine 56-seitige Broschüre „Bargteheide im Aufbruch“, die jetzt in erster Auflage vorliegt. Das Team des Museums konnte weitere Fotos beisteuern, teils aus dem eigenen Bestand, teils auch aus dem Stadt- oder Kreisarchiv.

Fotos und Dokumente, auch Spielzeug und Gebrauchsgegenstände aus dieser Epoche sind jetzt im Museum ausgestellt. Das wurde mit der Ausstellung „Ut de Dörptied“ anlässlich der Stadtwerdung im Jahr 1970 ins Leben gerufen. Heimatforscher Wilhelm Postl hatte maßgeblich am Aufbau dieser heimatkundlichen Sammlung mitgewirkt.

Klaus Griese vom Museumsteam, Bürgermeisterin Gabriele Hettwer und Birgitt Gartenschläger eröffneten die Ausstellung.

„Diese Siedlungsidee wurde nicht überall mit Freude aufgenommen“, sagte Bürgermeisterin Gabriele Hettwer jetzt zur Eröffnung.  Die sei aber zu einem Faktor auf dem Weg zur Stadtwerdung geworden. Auch das Museum bereichere heute die Stadt mit vielfältiger Thematik und stelle so ein Stück Ur-Bargteheide dar.

Birgitt Gartenschläger lebt seit 60 Jahren in der Vogelsiedlung. Mit dem Bau habe eine neue Ära begonnen: „Für die damals relativ kleine Gemeinde wurde es ein Quantensprung.“ Seitdem hat sich die Bevölkerungszahl fast verdreifacht.  Sie plant schon eine zweite Auflage: „Es kommen noch einige Interviews hinzu, die ich bisher noch nicht führen konnte.“

03. Bargteheide // 03.13. Bauen // 03.13.01. Wohnungsbau
Vogelsiedlung: zwischen Alter Landstraße und Jersbeker Straße
ehemalige Hauskoppel von Bauer Henry Meiners: erster Spatenstich: Bürgermeister Enno Wilkens beim Ansetzen des Spatens: im Beisein von Bürgervorsteher Hans-Heinrich Gaycken, Werner Böcker von der Firma Freese und Co., Leiter der Sonderschule Johannes Grünwald, Gemeindevertretern, darunter Erwin Gülde, Rudolf Möller, Rudolf Stahmer: hinten rechts Scheune, Hofgebäude, 15. Mai 1962
in linker Gruppe v.l.n.r.: N.N. [verdeckt], N.N., Rudolf Stahmer, N.N., Johannes Grünwald, N.N., Erwin Gülde, Rudolff Möller, davor mit Spaten Enno Wilkens;

Ein zentrales Thema war das Heizwerk, das die Siedlung anfangs versorgte. Den Hausbesitzern war es zunächst vertraglich verboten, eine eigene Heizung zu installieren. Dann wurde das Heizwerk abgeschaltet, mitten im kalten Winter. Es gab Prügeleien mit den Monteuren, eine Menschenkette blockierte einen Polizeieinsatz. Das schlug hohe Wellen. Schließlich wurde eine Verfügung der Stadt erlassen, die Tür zum Heizkraftwerk wurde aufgebrochen und neues Heizöl nachgefüllt.

Mit vielen Fotos und Interviews bietet das vorliegende Heft ein anschauliches Geschichtserlebnis. Es ist für einen Kostenbeitrag von 3 Euro im Museum erhältlich. Die Fotos und Dokumente im Museum werden ergänzt durch Spielzeug und Einrichtungsgegenstände aus den Sechzigerjahren. Es ist sonntags von 16 bis 18 Uhr geöffnet.

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