Zu Himmelfahrt 2017 kam es teils chaotischen Szenen im Bargteheider Stadtpark. „In der Spitze feierten dort mehr als 500 junge Leute nachmittags und am Abend“, sagt Hauptkommissar Helge Hammermeister. Sie hinterließen nicht nur einen großen Müllberg, es gab auch Schlägereien und andere Gewalt. Das soll sich in diesem Jahr nicht wiederholen. Deshalb hat die Stadt ein Verbot von Glasflaschen erlassen, das von 12 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht gilt, Im Stadthaus wird zudem eine Einsatzstelle eingerichtet, in der mindestens zehn Polizeibeamte ihren Dienst verrichten. Bei Bedarf stehen auch mehr bereit.
„Der Bauhof musste am Tag danach mit acht Leuten den Müll beseitigen“, sagt Dietmar Fleischmann vom Ordnungsamt, „die haben einen ganzen Tag daran gearbeitet.“ Besonders gefährlich waren die herumliegenden Glasscherben, einige Besucher erlitten dadurch Schnittverletzungen. Drei Rettungswagen blieben dauerhaft stationiert, um die Verletzten zu versorgen.
„Es kam auch vor, dass mit Flaschen zugeschlagen wurde“, sagt Hammerstein. Viele seien hochgradig alkoholisiert gewesen und hätten so ihre Vatertags-Tour dort beendet. Es gehe auch darum, die friedlich Feiernden vor Gewalt zu schützen. Bei den späteren Vernehmungen habe sich gezeigt, dass viele Schüler und ehemalige Schüler an den Konflikten beteiligt waren.
In Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt möchte die Polizei verhindern, dass sich solche Vorfälle wiederholen. Auch eine Videoüberwachung des Areals wurde angeordnet, zwei Kameras werden dafür installiert. „So haben wir den ganzen Platz im Blick und können rechtzeitig einschreiten“, sagt Hammerstein, „der überwachte Bereich wird kenntlich gemacht.“ Eine Sondereinsatzgruppe des Rettungsdiensts wird präsent sein und der Jugendschutz des Kreises ebenso. „Stark alkoholisierte Jugendliche werden an ihre Erziehungsberechtigten übergeben“, sagt er. Auch der offene Konsum von illegalen Drogen werde nicht akzeptiert.
Wer trotzdem mit einer Glasflasche erwischt wird, muss mit einem Zwangsgeld von 25 Euro rechnen, die Flaschen werden beschlagnahmt. Dafür werden zusätzliche Container aufgebaut. „Es geht nicht ums Verhindern einer Feier, sondern dass sie in geregelten Bahnen verläuft“, sagt Fleischmann. Die Anzahl der Straftaten sei im vergangenen Jahr deutlich angestiegen, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht: „Ein solches Ausmaß an Körperverletzungen ist nicht mehr hinzunehmen.“ Die Beteiligten würden zudem immer jünger. Es gehe dabei auch um den Schutzaspekt für die friedlichen Besucher.
Beschwerden der Anwohner zur Himmelfahrts-Randale habe es im Vorjahr erstaunlicherweise nicht gegeben, sagt Hammerstein: „Aber am Schulzentrum haben wir das ganze Jahr über reichlich zu tun.“ Dort beschwerten sich Anwohner regelmäßig, so Fleischmann.