Jugend forscht am Eckhorst-Gynasium
In der letzten Woche veröffentlichten wir bereits eine Pressemitteilung des Eckhorst-Gymnasiums zur erfolgreichen Teilnahme am Nachwuchswettbewerb Jugend forscht. Nun möchten wir einige der Preisträgerprojekte vorstellen.
Lena Schacht und Merle Kultzschner, beide 12 Jahre alt, stellten sich die Frage, wie ein Bienenhotel beschaffen sein muss, um ideale Lebensbedingungen für die Insekten zu schaffen. Zu diesem Zweck erforschten sie die schuleigenen Bienenhotels und vergaben je nach Beschaffenheit, ähnlich des Systems der Michelin-Sterne für Hotels und Restaurants, zwischen 1 und 5 Sterne. „Eines der wichtigsten Kriterien ist der Standort. Es sollte ein trockener Standort gewählt werden“, erklärt Lena. Auch die Größe und Beschaffenheit der Schlupflöcher sei wichtig. Öffnungen zwischen 3 und 9 mm seien am besten. „Man kann die Schlupflöcher auch unterschiedlich groß machen oder farbig anmalen, damit die Bienen sie besser erkennen können“, sagt Merle. „Und sie müssen sauber ausgeschnitten sein, damit keine Verletzungsgefahr besteht.“
Mehr als vier Sterne waren nicht drin
Insgesamt fanden die jungen Forscherinnen heraus, dass keines der untersuchten Bienenhotels fünf Sterne verdient hatte. Alle wiesen mehr oder weniger große Mängel auf. Zwei Häuser erhielten aber immerhin 4 Sterne.
Fledermäuse in Bünningstedt
Für ihre Forschung an der Artendiversität der Fledermäuse in unserer Umgebung erhielten Viktoria Kusnierz-Glaz (16), Lara Boysen (15) und Jannes Brandt (15) den 3. Platz in der Kategorie Biologie. Mit Hilfe von Fledermaus Detektoren haben die drei in einem Waldstück in Bünningstedt tausende Ultraschallaute der Tiere aufgezeichnet und ausgewertet. Neun verschiedene Arten entdeckten die Schüler*Innen auf diese Weise und waren dabei von den Ergebnissen selbst überrascht: „Die meisten Arten sind bei uns im Norden heimisch,“ sagt Lara ,“Wir haben aber auch Fledermäuse erkannt, die eigentlich in Süddeutschland vorkommen und in diesem Teil Deutschlands bislang noch unentdeckt waren. Wir vermuten, dass diese Exemplare durch den extrem heißen Sommer 2018 in die nördlicheren Regionen gewandert sind, um der Hitze zu entfliehen und wieder ausreichend Nahrung zu finden. Dies zeigt sehr gut, die drastischen Veränderungen, welcher der Sommer und die Globale Klimaerwärmung mit sich tragen.“
Konkurrenz unter Wildtieren
Caroline Schmalfeld, Morten Rögener, Lukas Wegertseder beschäftigten sich mit der Konkurrenzvermeidung von Wildtieren im Hansdorfer Brook. Und erhielten hierfür einen Sonderpreis.
Mit Hilfe von drei Wildkameras, haben die Nachwuchswissenschaftler*Innen die Bewegungsmuster unterschiedener Wildarten ausgewertet. „Aufgrund der hohen Populationsdichte in diesen Naturschutzgebieten sind viele Tiere gezwungen, auf Nahrungssuche aus dem Hansdorfer Brook hinaus zu drängen. Daher nutzen nahezu alle Tiere, die in Richtung Ahrensburg, nach Nahrung suchten, eine bestimmte Stelle, um die Straße zu kreuzen. Wir stellten uns die Frage, wie diese Arten Konkurrenz vermeiden. Dazu arbeiteten wir mehrere hundert Aufnahmen chronologisch durch. Um die Ergebnisse festzuhalten, erstellten wir für jeden Monat eine Tabelle. In den Tabellen trugen wir ein, zu welchen Uhrzeiten wie viele und welche Tiere aufgenommen wurden, so konnten wir uns einen Überblick verschaffen, wann welche Tiere den Brock verlassen und zurückkehren.“
Dabei stellten die Jugendlichen fest, dass verschiedene Arten zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs waren, offenbar um sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen.
Gleich zwei Preise für Chiara
Die zwölfjährige Chiara Jentges aus dem 6. Jahrgang ist eine der jüngsten Teilnehmerinnen und heimste gleich zwei Preise ein. Den dritten Platz in der Kategorie Arbeitswelt und einen Sonderpreis für zerstörungsfreie Prüfung.
Mit UV-Perlen erforschte sie die Wirkung von Sonnenschutzmitteln und kam zu einem überraschenden Ergebnis: Eine der Cremes, die mit dem Lichtschutzfaktor 30 ausgewiesen war, bot schlechteren Schutz als eine andere mit Lichtschutzfaktor 20. „ Die UV Perlen habe ich bei meinen Recherchen im Internet entdeckt. Sie werden dort als Bastelperlen für Armbänder verkauft.“, erklärt Chiara. Man kann mit ihnen aber auch wunderbar die Wirksamkeit von Sonnencreme testen. „
In einem waren sich alle Schülerinnen und Schüler einig: Die Teilnahme an dem Wettbewerb hat großen Spaß gebracht. Es sei allerdings auch unglaublich zeitintensiv gewesen. Ein großer Teil der Freizeit abends und an den Wochenenden musste geopfert werden. Auch seien die Recherchen in der Natur nicht immer einfach gewesen. Schlechte Wetterbedingungen und störende Geräusche, wie z.B. Flugzeuge machten einigen das Leben schwer.
„Es gehört schon eine große Portion Motivation dazu, so ein Forschungsprojekt neben dem normalen Unterricht durchzuführen“, gibt die Biologielehrerin Anke Plickert zu. „Ich bin begeistert zu sehen, was für engagierte Schülerinnen und Schüler wir an unserer Schule haben.“