Berlin – Die zweite Sitzung des Parlamentskreises Fahrrad fand am 11. April 2019 unter dem Motto ,,Mehr Platz fürs Rad‘‘ statt.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann eröffnete am 11. April 2019 die zweite Sitzung des Parlamentskreises Fahrrad gemeinsam mit seinen parlamentarischen Kollegen der anderen Fraktionen.
Der Parlamentskreis Fahrrad stellt die Bedeutung des Fahrrads für die moderne und urbane Mobilität in Deutschland fraktionsübergreifend politisch in den Vordergrund. Er umfasst derzeit 46 Mitglieder aus allen Fraktionen und wurde auf Initiative von Gero Storjohann im Oktober 2018 gegründet.
Den zentralen Vortrag der zweiten Sitzung hielt der Bundesvorsitzende des ADFC Burkhard Stork zum Thema ,,Mehr Platz fürs Rad – Wie die Verkehrswende gelingt‘‘.
Der ADFC steht für Alltagsradfahren und Fahrradtourismus und hat sich zum Ziel gesetzt, dass mehr Menschen häufiger, länger und lieber auf das Rad steigen. Mit dem ADFC-Fahrradklimatest führt der ADFC alle zwei Jahre die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit durch.
Die Verkehrswende stellt das erklärte Ziel des ADFC dar: „Wir sprechen uns dafür aus, den Anteil des Fahrrades an den zurückgelegten innerstädtischen Wegen bis 2025 auf 40 % im Bundesdurchschnitt zu erhöhen.“ Diese Ziel wird von den Mitgliedern des Parlamentskreises Fahrrad unterstützt.
Burkhard Stork erläuterte in seinem Vortrag, dass der Umstieg auf das Fahrrad insbesondere für den Verkehr in urbanen Ballungsräumen hohes Potential berge. Knapp 40% der zurückgelegten Wegestrecken seien dort unter 2 km lang und die mittlere Reisegeschwindigkeit beispielsweise in Berlin betrage nur 15,5 km/h.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CDU) hatte hierzu anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests am 9. April 2019 erklärt: „Wenn die, die in der Invalidenstraße Rad fahren, alle Auto fahren würden, hätten wir hier schon den Verkehrskollaps. Das Rad ermöglicht mehr Mobilität bei weniger Autoverkehr!“
Auch für die Wege zur Arbeit bietet das Fahrrad Potential, das gehoben werden sollte, so Stork weiter: 56% aller Arbeitswege bundesweit sind unter 10 km lang, 37% sogar unter 5 km. Ideale Strecken also, um das Fahrrad zu nutzen.
Mehr Menschen dafür zu begeistern, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen, wird jedoch nur gelingen, wenn die Voraussetzungen für angstfreies und entspanntes Fahrradfahren gegeben sind.
Die vorgestellten politischen Weichenstellungen hierfür wurden von den Teilnehmern angeregt diskutiert:
- Ausbau Städtischer Infrastruktur: Radwegenetze
- Radschnellwege und andere Komfort-Verbindungen für längere Wege
- massiver Ausbau Fahrradparken
- Rechtsanpassungen StVO, StvG, Bauordnungen, etc.
Burkhard Stork hält viele dieser Maßnahmen bis 2030 für umsetzbar. Zahlreiche Städte in den USA, Frankreich, Spanien, China, Australien oder Kanada haben bereits den massiven Ausbau der Radwege-Netze in kurzer Zeit vorgemacht. Das Radschnellwege-Programm benötige zwar einen längeren Vorlauf, jedoch sei beim Fahrradparken-Programm viel in kürzerer Zeit möglich.