Arbeitsmarkt im August: Mit dem Ferienende sinkt die Arbeitslosigkeit
· Arbeitslosenquote unverändert zum Vormonat bei 3,1 Prozent · niedrigste August – Quote seit Erhebung der Arbeitslosendaten auf Kreisebene 1997 · kurz vor Ausbildungsbeginn sind über 400 Ausbildungsstellen im Kreis Stormarn noch nicht besetzt |
Die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn hat im August leicht abgenommen und beträgt jetzt 4.039. Dies sind 92 weniger als im Vormonat.
Der Rückgang bleibt ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote, die weiterhin bei 3,1 Prozent liegt. Im Vorjahr waren 4.272 und damit 233 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag seinerzeit bei 3,3 Prozent.
„Mit dem Ende der Sommerferien ist auch die Sommerpause am Arbeitsmarkt vorbei und die Unternehmen stellen wieder neue Mitarbeiter ein. Da die Ferien in diesem Jahr früher als in den Vorjahren endeten, ist erstmals seit fünf Jahren die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn bereits im August wieder gesunken. Die Quote liegt mit jetzt 3,1 Prozent auf dem niedrigsten August – Wert in Stormarn seit Erhebung der Arbeitslosendaten auf Kreisebene“, sagt Dr. Heike Grote-Seifert, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. Insbesondere bei den jungen Menschen unter 25 Jahren habe in diesem Monat die Arbeitslosigkeit abgenommen. „Ein Teil von ihnen ist zum 01. August in eine Ausbildung gestartet, der andere hat nach dem Ausbildungsabschluss den ersten Job gefunden. Aktuell sind 381 von ihnen auf Ausbildungs- oder Jobsuche. Im August vor zehn Jahren war ihre Zahl mit 785 noch mehr als doppelt so hoch. Das zeigt, dass sich gerade ihre Chancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt seitdem deutlich verbessert haben“, so die Chefin der Arbeitsagentur.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im August 321 neue Stellen gemeldet worden. Damit sind aktuell 2.238 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größten Bedarfe an neuen Mitarbeitern gibt es bei Unternehmen im Bereich Handel, Baugewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, sowie im verarbeitenden Gewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung.
Unterbeschäftigung
„Die Zahl der Unterbeschäftigten liegt mit aktuell 5.713 im Kreis Stormarn um 3,1 Prozent unter dem Wert des letzten Jahres“, erläutert die Agenturchefin. Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Stormarn insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Ausbildungsmarkt
Nach dem ersten Starttermin Anfang August beginnt in wenigen Tagen für weitere Jugendliche die Ausbildung. Doch auch für diejenigen, die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, bestehen weiterhin Chancen auf einen Ausbildungsplatz. „Der anstehende Ausbildungsbeginn bedeutet nicht, dass es für die Ausbildungssuche schon zu spät ist. Auch nach dem 01. September ist der Schritt in eine Ausbildung bis zu den Herbstferien noch ohne weiteres möglich”, so Grote-Seifert. „Immerhin ist fast ein Viertel der ursprünglich gemeldeten 1.520 Ausbildungsplätze im Kreis Stormarn weiterhin nicht besetzt. 406 Lehrstellen bieten noch die Chance auf den Einstieg in eine Ausbildung.“
Unternehmen, die ihre Ausbildungsstellen bislang nicht besetzen konnten, rät die Chefin der Arbeitsagentur, das vorhandene Bewerberpotential auszuschöpfen und auch Jugendliche zu berücksichtigen, die auf den ersten Blick nicht den Idealvorstellungen entsprechen. „Viele zeigen erst in der betrieblichen Praxis Fähigkeiten, die sich leider nicht in ihren Schulnoten spiegeln“, sagt Grote-Seifert.
Sie empfiehlt, bei Bedarf auch die ausbildungsunterstützenden Angebote der Arbeitsagentur zu nutzen. „Ausbildungsbegleitende Hilfen oder Einstiegsqualifizierungen sind bewährte Instrumente, mit denen wir da, wo es nötig ist, Unternehmen und Jugendliche unterstützen, eine Ausbildung vorzubereiten oder zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.“
Für Informationen zu den Fördermöglichkeiten können sich interessierte Unternehmen direkt an ihren Ansprechpartner im gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter wenden oder über die kostenfreie Service-Nummer 0 800 / 4 5555 20 Kontakt aufnehmen.