Pressemitteilung der Bargteheider Grünen

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                                                                                                        Katastrophale „Läuterung“ am Südring/Lohe

Nach den schwierigen Diskussionen um die Waldumwandlung am Südring/Ecke Hamburger Straße ist es umso unverständlicher, dass ohne hinreichende Information seitens der Verwaltung so massiv in die zum Wald ausgewachsene Grünfläche an der Lohe eingegriffen wurde. Statt Läuterung bzw. Pflegemaßnahmen sieht es nach Kahlschlag aus. So eine Maßnahme hätte mit der Politik abgestimmt werden müssen, insbesondere da sich eine Nutzungsänderung in Vorplanung befand.
Gemeinschaftliches Stadtgärtnern ist großartig, darf aber niemals auf Kosten von Waldvernichtung umgesetzt werden. So ein ökosoziales Projekt muss auf Brachland oder minderwertigen Flächen entwickelt werden und diese aufwerten hinsichtlich Biodiversität, Klimanutzen, sozialem Zusammenhalt. Stadtgärtnern auf dieser jetzt „geläuterten“ Fläche werden wir Grüne nicht unterstützen.
Es muss Ersatzpflanzungen für die Baumfällungen an der Lohe und/oder an anderer Stelle in Bargteheide geben. Entweder entsprechend den Vorgaben der Baumschutzsatzung oder besser noch eine Aufforstung auf einer zweimal so großen Fläche. Wir brauchen die Bäume zum Klimaschutz, damit sie einen Teil der von uns Menschen gemachten CO2 – Emissionen aus der Luft binden.
Bei weiteren, in dieser Saison noch anstehenden größeren Eingriffen in unsere Stadtnatur erwarten wir von der Verwaltung im Vorwege eine umfassende Information der Kommunalpolitik und der Öffentlichkeit. Wünschenswert ist darüber hinaus eine Darstellung von geplanten größeren Pflegemaßnahmen jeweils zu Beginn einer Fällsaison im Herbst.
Grundsätzliches, damit derart massive Eingriffe nicht wieder passieren:
Der Grüngürtel am Südring gehört unter Schutz gestellt. Dies muss bei der jetzt anstehenden Erarbeitung des Teil-Landschaftsplans zu den Grünachsen berücksichtigt werden.
Es ist zu begutachten, inwieweit auf der gesamten Grünfläche entlang des Südrings bereits Wald entstanden ist, der entsprechend im (neuen!) Flächennutzungsplan auszuweisen wäre. Der 30m Abstand zur vorhandenen Bebauung könnte an einigen Stellen vermutlich nicht eingehalten werden.
Da es sich beim Grüngürtel am Südring teils um Ausgleichsflächen für den Straßenbau handelt, müssen diese Flächen jetzt mit Nachdruck im noch zu erstellenden Ökokonto- und Kompensationsverzeichnis (ÖkokontoVo § 7) gelistet werden. Darin sind immer auch Zustand und Pflegemaßnahmen zu dokumentieren. Jahrzehntelang versäumte Maßnahmen wären so längst aufgefallen.

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