Famila darf bauen

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Bargteheide – Famila darf in Bargteheide einen Neubau errichten, der umstrittene Bebauungsplan für das geplante Projekt ist jetzt genehmigt. Gegen die Stimmen der Grünen und von Klaus Mairhöfer (parteilos) nickte die Stadtvertretung jetzt diesen Plan ab. Das bedeutet Baurecht für den Investor und damit für 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche, 4000 davon für den Famila-Markt und die darin geplante Mall.

Ingo Loeding war viele Jahre lang Geschäftsführer des Kinderschutzbunds in Stormarn und baute das Bargteheider Kinderhaus mit auf.

Zuvor hatte Mairhöfer den Verfahrensablauf kritisiert: „Ich bin nicht dagegen. Aber man macht nicht den zweiten Schritt vor dem ersten.“ Der Erste, das sei das fehlende Einzelshandelsgutachten, von dem bisher nur ein Entwurf vorliegt. Auch Thomas Fischer (Grüne) kritisierte das fehlende Konzept: „Wir sollten zuerst die Ziele formulieren, um unsere lebendige Innenstadt zu schützen.“ Alle anderen Fraktionen in der Stadtvertretung lehnten das aber ab. „Für eine Verhinderungsplanung sind wir nicht zu haben“, entgegnete Torsten Klostermeyer (CDU).

Die Parlamentarier beschlossen eine Resolution gegen mehr Güterzüge auf der Route Lübeck-Bargteheide-Hamburg. Deren Zahl würde sich fast verdreifachen, wenn die Belt-Querung fertig ist. Dr. Ruth Kastner (Grüne) wandte sich gegen den CDU-Vorschlag, den Güterverkehr auf Strecken im Herzogtum Lauenburg oder gar nach Mecklenburg-Vorpommern zu verlagern: „Auch dort wohnen viele Menschen an den Bahnstrecken.“ Das erinnere sie an das St-Florians-Prinzip „verschon‘ mein Haus, zünd‘ andere an“.

Bei den Umleitungswünschen der CDU gingen die Grünen nicht mit, so Kastner, sie befürworteten aber einen übergesetzlichen Lärmschutz für diese Strecke. „Wir leben 150 Jahre mit der Bahn und das gut“, so Mathias Steinbuck (CDU). Ob dafür eine sieben Meter hohe Lärmschutzwand wie in Ahrensburg geplant geeignet sei, das sei zu hinterfragen. „Die Bahn wird keine Umwege planen“, so Dirk Ollroge (Grüne)“, wir werden mit den Zügen leben müssen.“ Immerhin seine Bremsen heutzutage deutlich leiser. Am Ende votierten die Stadtparlamentarier einstimmig dafür, das Thema im zuständigen Ausschuss weiter zu behandeln.

Rainer Ottersbach leitete zwölf Jahre lang den Bargteheider Seniorenbeirat und wurde mit Ehrenvase der Stadt  geehrt.

Thema war auch der Neubau von Sozialwohnungen auf einem städtischen Grundstück Am Maisfeld. Im gültigen Bebauungsplan sei das Baufeld sehr schlecht geschnitten, so Steinbuck. Durch eine Änderung des B-Plans müsse die Fläche aufgewertet und marktfähig gemacht werden. Einige Stadtvertreter hatten bereits im Vorfeld mit möglichen Investoren gesprochen, die Verwaltung aber nicht darüber informiert. „Das Thema brennt, aber wir selbst werden keine Vertragsgespräche führen“, beteuerte Steinbuck. Alle Fraktionen stimmten für eine möglichst schnelle Änderung des Bebauungsplans. Die Stadtwerke sollen das Projekt koordinieren.

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