Grüne beantragen Nutzungsduldung für Jugend für Jugend in der Villa Wacker

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Vor drei Wochen hat die Initiative Jugend für Jugend die Villa Wacker, An den Stücken 49, besetzt, um auf ihre Forderung nach Treffpunkten für Jugendliche aufmerksam zu machen. Das Thema schlägt derzeit hohe Wellen in der Bargteheider Kommunalpolitik.

Zu TOP 6 der heutigen Stadtvertretersitzung „Nutzungsduldung für die Initiative Jugend für Jugend für Räumlichkeiten in der Villa Wacker“ hat die Grüne Fraktion kurzfristig folgenden Antrag eingereicht.

 

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen beantragt:

1. Ab sofort werden die handwerklichen Tätigkeiten der Initiative „Jugend für Jugend“
(JfJ) auf dem Außengelände der Villa Wacker geduldet. Sobald die Jugendlichen einen
Verein gegründet haben, wird mit diesem ein Nutzungsvertrag geschlossen.
2. Spätestens im 2. Quartal 2023 werden dem Verein im Gebäude ein Aufenthalts- und
ein Sanitärraum sowie im Gebäude oder auf dem Gelände ein überdachter Aktivitäten Bbereich und ein Lagerraum zur Verfügung gestellt. Die erforderlichen baulichen
Maßnahmen werden durchgeführt.

3. Es wird geprüft, ob für einfache handwerkliche Tätigkeiten ein aufwändiges
Bebauungsplanverfahren erforderlich ist. Falls doch, wird dieses mit dem Ziel der
Ermöglichung sozialer und kultureller Tätigkeiten gemäß BauNVO § 3, Abs.3, Satz 2
eingeleitet.

4. Wir bekräftigen den Beschluss des BBO vom 30.06.2022, womit die Verwaltung
gebeten wird, die aktuellen Mängel in der Villa Wacker zu beheben und für eine
Übergangsnutzung zu sorgen.

5. Zur Klärung des Bauzustands der Villa wird zeitnah eine Bauzustandsanalyse in
Auftrag gegeben. Sie ist notwendig als Grundlage für weitere Beratungen über den
Fortbestand der Villa.

6. Im 2. Quartal 2023 wird im BBO über die Umsetzung der Beschlüsse vom 30.06.2022
und 27.10.2022 berichtet. JfJ wird zu dieser Sitzung eingeladen.

Begründung:

Die Bargteheider Jugend braucht Räume. Dass geeignete Räumlichkeiten gerade für die
ab 16-Jährigen fehlen, ist ein seit Jahrzehnten beklagtes Problem. Mit der Villa
Hemsen, alias Wacker, verfügt die Stadt seit 2015 über ein leerstehendes intaktes
Gebäude, in dem und an dem gemeinwohlorientierte Arbeit geleistet wird. Es sollte der
Politik und Verwaltung gelingen, auf einem formal rechtlichen Weg eine Duldung von
JfJ zu ermöglichen. JfJ hat dazu Vorschläge gemacht.

Wir begrüßen das Engagement der Jugendlichen und ihren Plan, auf dem Außengelände Handwerkliches (z.B. Holzarbeiten) zu betreiben. Dies passt zur derzeitigen
Nutzung der Villa Wacker und zu den am 30. Juni 2022 im BBO gefassten Beschlüssen
(Ermittlung der Sanierungskosten, Behebung der Mängel, Duldung von Streetworkern
und „Bunter Vielfalt“). Mitglieder des BBO aus verschiedenen Fraktionen haben
bestätigt, dass die Jugendlichen von dem seinerzeitigen Beschluss mitgemeint waren.

Die Wünsche der JfJ sind angemessen, müssen allerdings etwas präzisiert werden: Zur
Gewährleistung der Fluchtwege sind Räumlichkeiten im Erdgeschoss mit Außenfenstern zu bevorzugen. Ein einfacher Sanitärraum (unisex) muss ausreichen. Die
erforderlichen baulichen Maßnahmen (Deckenertüchtigung per Fireboard/UK,
Leichtbauwände, Sanierung der sanitären Anlagen) dürften innerhalb eines halben
Jahres durchführbar sein. Da auch die „Bunte Vielfalt“ die Stätte seit langem
handwerklich nutzt, dürfte eine B-Plan-Änderung wohl nicht erforderlich sein.

Ruth Kastner
(Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen)

 

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