Arbeitslosigkeit steigt zum Jahreswechsel – aktuell über 6.100 Menschen arbeitslos

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Der Jahreswechsel mit den damit einhergehenden saisonalen Effekten macht sich auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Stormarn bemerkbar. Im Januar ist die Arbeitslosigkeit nach einer weitgehenden Stagnation im letzten Quartal des Vorjahres wieder deutlicher angestiegen. 338 Menschen mehr als noch im Dezember sind aktuell bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Damit steigt ihre Zahl auf insgesamt 6.106. In der Folge nimmt die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte zum Dezember zu und liegt jetzt bei 4,5 Prozent.

Vor einem Jahr waren im Januar 5.563 Menschen und damit 543 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 4,2 Prozent.

„Im Januar bringen der Jahreswechsel und damit einhergehende saisonale Effekte immer eine deutlichere Zunahme bei der Arbeitslosigkeit mit sich. Ursächlich sind ausgelaufene befristete Arbeitsverträge, witterungsbedingte Einflüsse wie auch zum Jahresende wirksame Kündigungsfristen. Insgesamt fällt das Plus von 338 arbeitslosen Menschen mehr gegenüber Dezember zu den drei Vorjahren höher aus, liegt aber unter den Werten der Jahresübergänge 2021 und 2020, in der Summe also nicht unüblich. Jedoch zählen wir in der Folge des Anstiegs erstmals seit April 2007 wieder mehr als 6.000 arbeitslose Menschen im Kreis. Die aktuelle und anhaltende Konjunkturschwäche bildet sich in den Zahlen zum Arbeitsmarkt zunehmend ab“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn. „So hat sich auch die Nachfrage nach Arbeitskräften auf Seiten der Unternehmen spürbar abgekühlt. Unser Stellenbestand wie auch die Zahl neu gemeldeter Stellen liegt in diesem Monat deutlich unter den Werten des Vormonats wie auch des Vorjahresmonats, was nicht mehr nur allein an saisonalen Effekten liegt. Die Suche nach einem neuen Job wird schwieriger.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im ersten Monat des Jahres 202 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 62 weniger (minus 23,5 Prozent) als im Vormonat und 74 weniger (minus 26,8 Prozent) als im Januar vergangenen Jahres. Insgesamt sind aktuell 1.940 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 159 oder 7,6 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 293 Stellen weniger (minus 13,1 Prozent). „Die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat auf Seiten der Unternehmen in diesem Monat nachgelassen. Besonders im Bereich des verarbeitenden Gewerbes sowie der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen ist die Zahl der gemeldeten Stellen gesunken. Waren es im verarbeitenden Gewerbe im Dezember noch 222 vakante Stellen, sind es aktuell noch 175. Bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen ist die Zahl von 241 auf 149 zurückgegangen. Leichte Lichtblicke finden sich in diesem Monat im Bereich des Einzelhandels und im Gastgewerbe. Hier hat die Zahl der Stellen zum Vormonat leicht zugenommen“, so die Agenturchefin.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.883. Die Unterbeschäftigungsquote hat zum Vormonat ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte zugenommen und liegt jetzt bei 5,8 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag sie bei 5,5 Prozent“, so Wieczorek.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Ausbildung 2025: Unternehmen suchen bereits intensiv, Chancen nutzen und mit den Halbjahreszeugnissen jetzt Richtung Ausbildung starten

Fast 1.000 gemeldete Ausbildungsstellen stehen den angehenden Schulabgängerinnen und -abgängern bei der Arbeitsagentur im Kreis Stormarn bereits zur Auswahl. „Viele Unternehmen sind schon intensiv auf der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsstart im kommenden Herbst. Mit den Halbjahreszeugnissen sollten sich diejenigen, die noch nicht aktiv sind, jetzt auf den Weg Richtung Berufsstart machen. Je früher dies geschieht, je größer sind die Chancen auf einen Ausbildungsvertrag im Wunschberuf“, sagt Wieczorek.

Bislang haben sich 428 Jugendliche als Ausbildungsbewerbende bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe gemeldet. „Das sind zum aktuellen Zeitpunkt 27 weniger als im Januar vergangenen Jahres“, so die Agenturchefin. „Ich möchte die, die sich noch nicht bei uns gemeldet haben, einladen: Nehmt die gerade erhaltenen Halbjahreszeugnisse als Auftakt für die Planung eurer Zukunft. Die Unternehmen stehen bereits am Start. Eure Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind gut wie nie. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind eure Berater, Ratgeber und Lotsen bei der Berufs- oder Studienwahl, bei der Ausbildungssuche oder der Suche nach Überbrückungsmöglichkeiten.“

Termine für die Berufsberatung bekommen Jugendliche und ihre Eltern über die Hotline 0 45 31 – 167 154, per E-Mail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder online unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bad-oldesloe => Für Berufseinsteigende => Termin buchen => Ihre Terminanfrage an die Berufsberatung.

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