Bargteheide – Die Maikundgebung der Stormarner Gewerkschaften wird seit 31 Jahren in Bargteheide organisiert. Diesmal schienen es erstmals seit langer Zeit wieder mehr Teilnehmer zu sein. Nach der Demo und den Ansprachen auf dem Wochenmarktplatz sorgte dort die Gruppe „Samrock“ für Feiertagslaune.
„Am kommenden Freitag, 8. Mai, demonstrieren wir in Bad Oldesloe für den Frieden“, kündigte der DGB-Kreisvorsitzende Uwe Teut zum Abschluss. Treffpunkt ist der Bahnhofsvorplatz um 16 Uhr.
Die Rede hielt diesmal Andre Grundmann von der IG Bau. „Wir sind solidarisch an der Seite der Streikenden in den Sozialberufen und den Gebäudereinigerinnen“, sagte er. In der Reinigungsbranche seien auch viele qualifizierte Zuwanderer tätig, deren Abschlüsse nicht anerkannt würden. „Wir erwarten eine faire Bezahlung und respektvollen Umgang mit ihnen“, sagte Grundmann.
Die Beschäftigten der Reinigungsbranche litten zudem unter einem ständig steigenden Leistungsdruck. Befristete Verträge und Neuausschreibungen der Aufträge sorgten dafür. Der Mindestlohn sei ein Erfolg: „Eine Viertelmillion Minijobs sind verschwunden, aber fast eine halbe Million sozialversicherungspflichtige Jobs sind enstanden.“
Die Aufzeichnungspflicht sei kein bürokratisches Monster, sondern bitter notwendig: „Durch nicht dokumentierte Überstunden wurde den Arbeitnehmehmern und der Gesellschaft ein Milliardenbetrag vorenthalten.“ Mindestlohn-Betrug sei schwere organisierte Kriminalität, die in der Regel nur mit einem Bußgeld geahndet werde. Deshalb würden mehr Kontrolleure benötigt.
Bürgermeister Dr. Henning Görtz eröffnete die Kundgebung. „Wir müssen hohe Ansprüche der Gesellschaft erfüllen und den benötigten Wohnraum schaffen“, sagte er. Eine wichtige Aufgabe bleibe auch die Integration der Flüchtlinge. Es gelte Sammelunterkünfte zu vermeiden. Viele Ehrenamtliche setzten sich auf vielfache Weise für die Integration der Menschen ein: „Darauf bin ich stolz.“