Neuer Wolfsnachweis in Schleswig-Holstein nach Lammriss bei Nortorf

0

KIEL. Bei Nortorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde, ist bei der Überprüfung genetischer Proben durch das Senckenberg Institut für Wildtiergenetik, Gelnhausen ein weiterer Wolfsnachweis erbracht worden. Das Ergebnis vom 18. Juni wurde dem nun Umweltministerium mitgeteilt.

Einen Monat zuvor war bei Nortorf ein Lamm gerissen worden. Aus den Wunden des Tieres wurden vier Proben genommen, bei zwei Proben wurde ein Wolf nachgewiesen. Die beiden anderen Proben brachten keine Ergebnisse. Untersuchungen derartiger „Wolfs-Speichelproben“ müssen über einen mindestens dreiwöchigen Zeitraum vermehrt und in Speziallabors genetisch überprüft werden.

2012_08_11_Wolf_Fotofalle_Wolf_2

Eine Herkunft des Wolfes konnte noch nicht festgestellt werden, hierzu sind längere Untersuchungsreihen und –vergleiche notwendig. Vorangegangen waren diesem Nachweis bereits einzelne Sichtbeobachtungen eines Wolfes im Umfeld von Nortorf im April/Mai 2015.

Hintergrund:
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume lässt DNA-Proben aus den Bisswunden aller mutmaßlichen Wolfsrisse darauf untersuchen, ob tatsächlich ein Wolf als Verursacher in Frage kommt. Dies auch, um einen Überblick über die jeweils aktuelle Verbreitungssituation des Wolfes im Lande zu erhalten. Neben der Einschätzung der Tötungsumstände vor Ort durch einen Wolfs-Rissgutachter werden DNA-Proben genommen, um den Schädiger auch mittels forensischer Methoden zu überführen. Nutztierhaltern wird in Fällen der Tiertötung durch Wölfe aus Artenschutzmitteln des Landes ein finanzieller Schadensersatz gezahlt.

Gerissene Lämmer in Nordfriesland – Angreifer war ein Hund

KIEL. Nach mehreren Lammrissen in Nordfriesland nahe Husum haben genetische Untersuchungen einen Hund als Verursacher nachgewiesen. Wie das Umweltministerium heute (22 Juni 2015) mitteilte, waren zwei der fünf untersuchten Proben eindeutig einem Hund zuzuordnen. Die anderen drei ließen keine sichere Aussage zu. Welcher Hund es war, ist unbekannt.

Von Mitte bis Ende Mai hatte der betroffene Deichschäfer beinahe jeden Morgen ein totes, angefressenes Lamm am Deich aufgefunden. Ein Wolfsbetreuer beriet den Schäfer und nahm an den Wundrändern der getöteten Lämmer Abstriche. Diese wurden zum deutschen Referenzlabor, dem Senckenberg Institut, geschickt um zu klären, ob die Tiere von einem Wolf oder einem Hund angegriffen wurden.

Der Nachweis, dass es sich um einen Hund handelte, ist nicht selten. In den vergangenen fünf Jahren gab es 77 gemeldete Schadensfälle, die zunächst einem Wolf zugeschrieben wurden. Nach Auswertung der genetischen Untersuchungen waren die Risse aber nur in zehn Prozent der Fälle (8 Fälle) eindeutig einem Wolf zuzurechnen. 34 Prozent waren jedoch eindeutig auf Hunde zurückzuführen. Bei 3 bzw. 6 Prozent handelte es sich um ohne Fremdeinwirkung gestorbene Tiere (Totgeburten oder Krankheiten) bei 29 Prozent blieb die Todesursache unbekannt und bei 18 Prozent war nicht eindeutig zu klären, ob das Tier durch den Angriff eines Wolfes oder eines Hundes gestorben war. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl von getöteten Nutztieren, bei denen der Wolf von Beginn an auszuschließen war.

In diesem Zusammenhang appellierte Minister Habeck an Hundehalter, ihre Tiere immer unter Aufsicht und Kontrolle zu haben. Schafe, aber auch Rehe werden immer wieder zu Opfern wildernder Hunde.

Kommentar schreiben (erst nach Moderation sichtbar)

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

*