Stormarns kulturelles Erbe. Eine Serie darüber, was das Kreisarchiv online zugänglich macht. Heute: Fotos von Klaus-Dieter Schwerdtfeger.
16.000 Fotos, viele zeigen Eisenbahn-Motive. Leidenschaftlich gern knipste der Heimatforscher Klaus-Dieter Schwerdtfeger Lokomotiven, Gleise, Bahnhöfe und vieles mehr. „Die Bilder Schwerdtfegers dokumentieren vor allem die Eisenbahngeschichte Stormarns sowie des Herzogtums Lauenburg und des südlichen Holsteins“, sagt Archiv-Mitarbeiterin Sarah Walter.
Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen tiefen Einschnitt in die Geschichte der Eisenbahn in Stormarn. Denn dort wurden viele Nebenstrecken, die Querverbindungen schufen, stillgelegt. Beispielsweise fuhr die Südstormarnsche Kreisbahn im Jahr 1952 das letzte Mal. Seit 1907 verband sie die Orte Trittau, Siek, Glinde und Hamburg-Tiefstack. Auch die Industriegleise oder alten Personenstrecken zwischen Bad Oldesloe und Schwarzenbek sowie Sülfed existieren lange nicht mehr. Doch haben die Strecken noch Auswirkungen auf die Gegenwart. Drei alte Bahntrassen in Stormarn werden heute zum Spazieren, Radfahren und Natur genießen genutzt. Denn die Wege bieten besondere Ausblicke in die Landschaften Stormarns. Sie verbinden damit immer noch Orte quer durch den Kreis, nämlich Bad Oldesloe über Grabau mit Elmshorn, Oldesloe und Trittau sowie Trittau wiederum mit Glinde. Die alten Bahnhofsgebäude, die Schwerdtfeger noch während ihrer Nutzung ablichtete, werden heute zum Wohnen oder von Restaurants genutzt. Somit tragen die Verkehrswege weiterhin zum touristischen Bild des Kreises Stormarn bei.
Die umfangreiche Dia-Sammlung Schwerdtfegers, die in den Jahren von 1965 bis 1989 entstand, bietet interessante Einblicke in das sich verändernde Landschaftsbild.
Das Kreisarchiv, als eins der 17 kommunalen Archive in Schleswig-Holstein, hat hauptsächlich die Aufgabe, die Unterlagen, die in der Verwaltung des Kreises entstehen, zu bewahren. Aber auch anderes Sammlungsgut, wie beispielsweise die Nachlässe von Schwerdtfeger oder auch Hans Mallek, finden ihren Platz im Kreisarchiv. Denn sie bieten einen wichtigen Quellenwert für die Geschichte des Kreises. Das Land Schleswig-Holstein hat die Digitalisierung mit 3000 € unterstützt, um sie für alle Interessierten im Internet einsehbar zu machen.
Auch über den kreisgeschichtlichen Horizont hinweg hat der Bestand Schwerdtfegers eine Bedeutung für die vergleichende Wissenschaft zur Eisenbahngeschichte. Zudem zeigt die Öffentlichkeit eine gute Resonanz, denn viele Interessierte fragten bereits wiederholt nach dem Bestand des Heimatforschers.
Interessierte können die Bilder von Klaus-Dieter Schwerdtfeger online über das Findbuch des Kreisarchivs (www.kreisarchiv-stormarn.findbuch.net) ansehen unter dem Stichwort Nachlässe.