Frauen helfen Frauen in Stormarn
Sie helfen, beraten, unterstützen oder hören einfach nur zu. Initiatorinnen und Mitarbeiterinnen des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Stormarn luden am vergangenen Sonntag in den Veranstaltungsraum des KUB Kultur- und Bildungszentrums Bad Oldesloe ein.
Rund 80 geladene Gäste nahmen an der Auftaktveranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Stormarn teil. Der Landrat Dr. Henning Görtz, der Bürgermeister der Stadt Bad Oldesloe Jörg Lembke und die Gleichstellungsbeauftragte Marion Gurlit sprachen Grußworte, lobten die Arbeit des Vereins und sagten auch für die Zukunft Unterstützung zu. Anschließend führte die erste Vorsitzende und Gründungsfrau von Frauen helfen Frauen durch die Veranstaltung und vollzog mit ihrer Rede einen Streifzug durch die Geschichte des Vereins.
Der 1988 gegründete Ursprungsverein bot zunächst ehrenamtlich durchgeführte telefonische Beratung für von Gewalt betroffene Frauen an.
Daraus hat sich über die Jahre eine professionelle Beratungsstelle mit einem bis heute kontinuierlich wachsenden Angebot entwickelt.
Heute arbeitet die Frauenberatungsstelle schwerpunktmäßig zum Thema Gewalt gegen Frauen und vermittelt Betroffene im Bedarfsfall an Polizei, Ärzte und Kliniken. Sei 2001 gibt es eine Kooperation mit der ToHus-GmbH.
Der jüngste Arbeitsbereich der Beratungsstelle liegt in der Beratung und Unterstützung von Frauen und Mädchen mit Essstörungen. Seit 2004 ist das Frauenhaus Stormarn durch Verschmelzung mit dem Frauenhausverein in die Trägerschaft von Frauen helfen Frauen e.V. übergegangen.
In ihrer Rede betont Marion Gurlit, dass der Verein weiterhin auf Spenden angewiesen ist. In Richtung der Herren aus der Verwaltung sagte sie: „Wir hoffen, dass sich ihr Lob und ihre Anerkennung unserer Arbeit künftig dann auch im Finanziellen wiederspiegelt!“ Ein Wink mit dem Zaunpfahl, der wohl verstanden wurde.
Glaubt mir, ich bin an einem sicheren Ort
Die gleichzeitig eröffnete Ausstellung „Glaubt mir, ich bin an einem sicheren Ort“ der Fotografin Claudia Thoelen zeigt Bilder von betroffenen Frauen sowie Texte, in denen sie einen Teil ihrer Geschichte erzählen. Der Künstlerin war es dabei wichtig, mit dem „leicht verstaubten Klischee“ aufzuräumen und etwas Farbe in das Image der Frauenhäuser zu bringen. „Mit meinen Fotografien möchte ich zeigen, dass die Frauen, die ich im Rahmen des Projektes kennengelernt habe, sich keinesfalls nur als wehrlose Opfer sehen und so auch nicht wahrgenommen werden wollen“, sagt Claudia Thoelen, „Es nötigt mir einen riesengroßen Respekt ab, wenn eine Frau es schafft, sich aus eigener Kraft einem völlig neuen und selbstbestimmten Lebensentwurf zu stellen.“
In einem Punkt sind sich alle engagierten Frauen einig: Sie wünschen sich für die Zukunft mehr Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit, mehr Solidarität, Verständnis und Unterstützung seitens der Bevölkerung.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Februar im Foyer des Kultur- und Bildungszentrums Bad Oldesloe, Beer-Yaacov-Weg, Bad Oldesloe zu sehen.
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