Bargteheide – Die Kommunalpolitik in Bargteheide nimmt die Bewegung Fridays For Future ernst. Denn der Ausschuss für Umwelt, Klima und Energie widmete ihr eine dreistündige Sitzung nur für ihre Anliegen. Vier Schülerinnen und zwei Schüler nutzten jetzt diese Gelegenheit.
Grundsätzlich gibt es viel Zustimmung für die Ziele der jungen Leute. Wie sie zu erreichen sind, ist da schon kontroverser. Die Schüler haben eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs angemahnt. Für den Busverkehr ist der Kreis zuständig“, so Gorch-Hannis la Baume (FDP), der hat uns auch die Radwege beschnitten.“ Nur auf kommunale Straßen sei ein stäctischer Einfluss möglich.
Mit Blick auf die schlechten oder nicht vorhandenen Radwege sagte Schülerin Sophie: „Sie schließen mit dieser Verkehrspolitik einen Teil der Bevölkerung aus.“ In der Klimadebatte gehe es um längst bekannte wissenschaftliche Fakten: „Das haben wir in der achten Klasse schon gelernt.“
Es gebe viele kleine Stellschrauben, um die Situation der Radfahrer zu verbessern, sagte Nils Bollenbach: „Die Ampelschaltungen könnten verändert und Bordsteine abgesenkt werden.“
Klaus Mairhöfer (parteilos) steht voll hinter diesen Forderungen: „Ihnen immer nur dazu zu erklären, warum etwas nicht geht kann doch nicht sein.“ Das sah auch Michael Schröer (Grüne) so. Die Jugendlichen machten sich Gedanken über ihre Zukunft: „Der Protest ist deshalb entstanden, weil nichts passiert ist.“ Die Schwerfälligkeit in der Politik sei für die Jugendlichen schwer erträglich.
Bei den Radwegen sei früher viel versäumt worden, so Walter Laskowski (SPD). Zur Verbesserung des Radverkehrs stünden jetzt mehr Mittel im Haushalt bereit, sagte Gerhard Artinger (WfB). „Wir sind doch gerade dabei, die Situation am Bahnhof zu verbessern“, so Norbert Siemer (CDU). Auch für die Schulen liefen Veränderungsprogramme, erklärte Thomas Degenhardt von der Verwaltung: „Wir sind offen für weitere Vorschläge.“
Siemer plädiert dafür, jetzt Erfahrungen mit den Anrufsammeltaxen zu sammeln, die ab dem kommenden Dezember verkehren werden: „Das kann zum späteren Ausbau zu neuen Buslinien führen.“
Insgesamt sei der Abend positiv verlaufen, so Sven Mehding (CDU): „Wir sind gut ins Gespräch gekommen.“ Auch Schülerin Sophie war mit dem Ergebnis zufrieden: „Es hat besser geklappt als wir erwartet hatten.“