Normalerweise kommt am 6. Dezember der Nikolaus. Im Kopernikus Gymnasium kommt ein Krokodil. Dort ist der Nikolaustag in diesem Jahr vor allem NaWiGator-Tag. In der Kuhle des Kopernikus Gymnasiums summt es bereits am frühen Morgen wie in einem Bienenstock. Aufgeregte Sechstklässler wuseln durcheinander, gruppieren sich schließlich nach Klassen geordnet, auf ihren Plätzen, fünf Experten aus jeder Klasse nehmen an Tischgruppen vor der Bühne Platz. Auf den Tischen liegen Lampen und Murmelsäckchen bereit. Was es damit wohl auf sich hat?
Bereits zum fünften Mal richtet das Kopernikus Gymnasium Bargteheide als Mitglied des bundesweiten Netzwerks der „NaWigator-Schulen“ mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt den NaWiGator-Wettbewerb aus. Auch Kollegen aus anderen Schulen sind dieses Mal zu Gast, um sich den Tag anzuschauen und das Konzept für ihre Schule zu übernehmen.
Nach einer kurzen Einweisung durch Biologie-, Chemie- und Physiklehrer treten die 6. Klassen in einem Quiz gegeneinander an. In vier Fragerunden sind Fragen wie „Wie schwer ist die Zunge eines Blauwals – so schwer wie ein Elefant, Mensch, Pferd oder Ziege?“ oder „Wie lange benötigt eine Biene, um Nektar für einen Teelöffel Honig zu sammeln?“ im Klassenverband und mit Hilfe der Experten zu beantworten. Es kommt auf Schnelligkeit an. Bei einer richtigen Antwort leuchten die Lampen auf den Expertentischen für alle sichtbar grün, bei einer falschen Antwort rot auf. Die Lehrer-Jury achtet auf eine faire Punktevergabe.
Anschließend kommen nicht nur die Murmelsäckchen, sondern auch die ausgebildeten Helfer aus den 9. Klassen zum Einsatz. In Teams werden naturwissenschaftliche Experimente durchgeführt. Die Neuntklässler betreuen jeweils ein Team und achten auf Sicherheit, Zusammenarbeit, Absprachen oder Ordnung am Arbeitsplatz. Für jeden Regelverstoß wird dem Team eine Murmel abgezogen, für besondere Einfälle oder gutes Teamwork bekommt die Gruppe eine Murmel hinzu. Das Belohnungssystem facht den Ehrgeiz der SchülerInnen an. Es wird überlegt, getüftelt, experimentiert und geprüft was das Zeug hält. Bei einem Rundgang durch den naturwissenschaftlichen Trakt fängt der Beobachter konzentrierte Blicke, wilde Diskussionen und Freudenschreie ein, wenn ein Versuch gelungen ist. Aufgaben wie „Paprikapulver ist nur auf den ersten Blick rot. Ermittelt die Farbstoffe, die noch in Paprika enthalten sind.“ oder „Der Lotus-Effekt: warum bleiben Blätter mancher Pflanzen auch bei Regen und Schmutz sauber und trocken?“ sorgen für begeistertes Arbeiten – und so soll es auch sein am NaWiGator-Tag: der Weg ist das Ziel.
Die naturwissenschaftliche Ausrichtung des Wettbewerbstages steht in engem Zusammenhang mit der Anerkennung des KGB als MINT-EC Schule (Schwerpunkte Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik ). Die jungen SchülerInnen sollen ermutigt werden, an weiteren Wettbewerben, insbesondere an der renommierten Internationale n Jugend Science Olympiade (IJSO), teilzunehmen.
Am Ende gibt es natürlich trotzdem einen Gewinner. In diesem Jahr hat die 6a den ersten Platz belegt. Der Siegerklasse wird ein vom Schulverein gespendeter Preis von 200 Euro für die Klassenkasse überreicht, der für einen naturwissenschaftlich ausgerichteten Wandertag oder Ähnliches verwendet werden soll.