Bargteheider Grüne stimmten gegen großflächiges Einkaufszentrum
In der Sitzung des Ausschusses Planung und Verkehr am 24. September 2020 haben als einzige die drei Grünen Mitglieder gegen die Planung eines großflächigen Einkaufszentrums auf dem famila-Grundstück am Redder gestimmt. Zustimmung gibt es von den Grünen dagegen für eine Modernisierung des in die Jahre gekommenen famila-Marktes. Die Grüne Fraktion hatte sich im Vorfeld intensiv mit einer Expertin über das geplante Vorhaben beraten.
Den Bargteheider Grünen geht es bei ihrer Entscheidung um die Existenz und die Entwicklungsmöglichkeiten der Geschäfte in der Bargteheider Innenstadt. Dort überwiegen die klein aufgestellten, oft Inhaber geführten Läden. Sie brauchen zum Überleben die Laufkundschaft, die zu den sogenannten Anker- und Frequenzbringern – das sind die Lebensmittel– und Drogeriemärkte – in die Rathausstraße kommen.
Sollten sich aber künftig die Kaufströme in Richtung Einkaufszentrum am Stadtrand verlagern, dann wird die Anzahl der Besuchsanlässe in der Rathausstraße empfindlich zurückgehen. Die kurz- und mittelfristige Folge wäre, dass viele Geschäfte Schwierigkeiten bekommen und Geschäftsaufgaben drohen. Der Schaden wäre irreparabel. Die Innenstadt verödet. Dies ist ein allseits bekannter Prozess, der in vielen Städten, die Einkaufszentren auf der Grünen Wiese zugelassen haben, stattgefunden hat.
Hinzu kommt: Vor nicht einmal einem Jahr hatte die Kommunalpolitik beschlossen, dass großflächiger Einzelhandel im Unterzentrum Bargteheide nur bis maximal 6000 Quadratmeter zulässig sein soll. Das soll jetzt nicht mehr gelten?
Außerdem nimmt Bargteheide am Städtebauförderprogramm „Aktive Orts- und Stadtteilzentren“ teil. Hier laufen die Voruntersuchungen gerade erst an, es gibt für Bargteheide noch nicht einmal ein Einzelhandelskonzept. Mindestens die zu erwartenden vorläufigen Ergebnisse hätten CDU, SPD, WfB und FDP erstmal zur Kenntnis nehmen sollen, bevor sie einem 6700 Quadratmeter großen Sondergebiet Einkaufszentrum zustimmen. Übrigens gegen den Widerstand von 36 Geschäftsleuten aus der Bargteheider Innenstadt.
Die Landesplanungsbehörde im Innenministerium in Kiel hatte sich schon einmal ablehnend zu den Plänen des famila–Investors geäußert. Ob die Behörde jetzt der Reduzierung der Verkaufsfläche von 10.000 auf 6700 Quadratmeter zustimmen wird, bleibt abzuwarten. Ein vorheriger Mehrheitsbeschluss Bargteheider Kommunalpolitiker jedenfalls wurde schon einmal gekippt.
mal ehrlich: wir haben in Bargteheides Innenstadt gefühlt 10 Friseure, diverse Bäcker und 3-4 Boutiquen und einen Handy/Foto Shop und gefühlt null Parkplätze in der Rathausstraße weil immer voll – durch einen Famila Neubau mit einem Futterhaus und Dänischem Bettenlager werden die Friseure bestimmt nicht weniger, selbst mit einem Baumarkt nicht, jedoch können sich die die etablierten wieder zurücklehnen. Ich hätte einen Bau-/Gartenfachmarkt begrüßt, denn Konkurrenz belebt das Geschäft, zumal die beiden etablierten sich auch nicht im Zentrum befinden, was die Bedenken/Aussagen der Grünen mal wieder entkräftet, zumal sonst ja alles raus aus der Stadt soll, hier komischerweise nicht…
Und ich freue mich darüber, dass wir einen neuen Famila-Markt bekommen, denn das alte Gebäude ist schon grenzwertig.
Die Famila Betreiber haben das ganze Grundstück gekauft. Es ist doch völlig klar, dass man das Grundstück jetzt entwickeln will. Warum regt sich Jentsch so auf im Abendblatt? Der ist doch auch nicht in der Innenstadt und ein Konkurrenzgeschäft gibt es auch nicht.
Und wozu haben wir eine Buslinie ins Gewerbegebiet? Die kann man auch für den Famila-Besuch nutzen, wenn man das eigene Auto nicht nutzen möchte.