„Durch Kommunikation Menschen zusammenführen“

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Das Kopernikus Gymnasium Bargteheide hat eine neue Schulleiterin. Am 01.02.2021 hat Stephanie Wrede-Krukowski den Posten der Schulleiterin von Brigitte Menell übernommen, die nach elf Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist. Frau Wrede-Krukowski war zuvor als stellvertretende Schulleiterin an der Theodor-Mommsen-Schule in Bad Oldesloe tätig.

 

Die Flure sind beinahe menschenleer, die Schule mucksmäuschenstill. Nur den zwölften Klassen und einigen Lehrkräften begegnet sie in ihrer ersten Arbeitswoche. Mitten im Corona-Lockdown Schulleiterin zu werden, die Schule nicht im lebendigen, lauten und fröhlichen Alltag zu erleben, ist eine besondere Herausforderung. Dabei stehe es für sie im Vordergrund „Menschen kennenzulernen“, so Frau Wrede-Krukowski, „weil es die Basis für die Arbeit von Schulleitung darstellt.“

Kommunikation, Kooperation und Kompromissbereitschaft stehen für die gebürtige Bochumerin im Vordergrund ihrer Arbeit. Sie möchte ihre Schule als einen Ort verstanden wissen, der Kindern Chancen bietet, ihnen Selbstvertrauen mitgibt, ihre individuellen Stärken erkennt und würdigt. „Als ich zur Schule ging, war in meiner Wahrnehmung Chancengleichheit kaum ein Thema. (…) Was ich am KGB besonders schätze, ist der Ansatz der Schule, in den Schülerinnen und Schülern die Menschen zu sehen und keine kleinen ‚Lernroboter‘, die funktionieren müssen. Mir gefällt das Konzept ‚Starke Persönlichkeiten‘, denn Bildung ist mehr als nur mathematische Formeln auswendig zu lernen.“

Leider bietet die momentane Lage keine optimalen Bedingungen für die ersten Schülerkontakte, auch wenn sich Frau Wrede-Krukowski dem 12. Jahrgang schon vorgestellt hat. „Von Hause aus unterrichte ich Deutsch und Geschichte. Jetzt übernehme ich eine 8. Klasse in Deutsch. Da arbeite ich zum ersten Mal in meinem Leben mit Schülerinnen und Schülern, die ich vorerst nur digital kennenlerne. Ich bin sehr gespannt, wie es laufen wird.“

Aber die Corona-Zeit biete in ihren Augen auch Chancen: „Wir haben alle im digitalen Bereich enorm viel dazugelernt. (…) Es sind Dinge normal geworden, auch in Schule, die vorher gar nicht denkbar gewesen wären. Mittlerweile sind beispielsweise Videokonferenzen Alltag geworden. Ich glaube auch, dass es durchaus Schüler gibt, denen diese Art des Lernens entgegenkommt. Man spricht zurzeit viel über die Schüler, die abgehängt werden. Natürlich gibt es die, aber es gibt auch welche, die aufblühen“, findet die 51-Jährige. Sie hoffe, dass alle aus der momentanen Situation eine andere Sichtweise und Offenheit mitnehmen und überlegten, wo man Elemente und Formate des digitalen Lernens später noch einmal mehr in den Alltag implementieren und digitale Arbeitsweisen fördern könnte. Schule unterliege, wie alle Prozesse, an denen Menschen beteiligt sind, einer ständigen Weiterentwicklung. Für den Moment stehe erst einmal die Organisation der pandemiebedingten Veränderungen im Vordergrund: „Ich hoffe, dass wir all das, was jetzt noch auf uns zukommt – mit Distanzunterricht, mit Präsenzlernen, mit Wechselmodellen – möglichst gut und im Sinne der Schülerinnen und Schüler umsetzen können. Dabei muss man immer auch die Kräfte der Lehrkräfte im Blick haben, denn es ist schon eine große Belastung, die sie gerade stemmen. Und natürlich sollen Eltern im Homeoffice nicht zu Hilfslehrern werden. Das ist sicherlich auch ein wichtiges Ziel, Eltern zu entlasten und den Schülerinnen und Schülern möglichst alles zur Verfügung stellen, um selbständig arbeiten zu können“, so Wrede-Krukowski.

Das Kopernikus Gymnasium sei eine hervorragende Schule mit tollen Konzepten, an denen es in der Zukunft weiterzuarbeiten gelte. Und so freue sie sich auf ihre Arbeit mit dem Kollegium und darauf, das Miteinander und die Schulgemeinschaft am KGB, von der sie bereits viel Positives gehört habe, „live“ miterleben zu können. Vor allem auf die spannende Aufgabe, „Menschen durch Kommunikation zusammenzuführen“.

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