Erlebnis zur Infrastruktur von Corona Tests

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Kommentar von Matthias Leidner:
Am Donnerstag Vormittag war ich bei einer Schnellteststation um einen Corona-Schnelltest durchführen zu lassen. Diesen benötigte ich, um einen Zugang zu einer Einrichtung nach 2G+ (Genesen, geimpft und getestet) zu erhalten.
Nach 15 Minuten erhielt ich per Mail das Testergebnis: Negativ. 5 Minuten später dann einen Anruf der Schnellteststation, das wohl doch ein positives Testergebnis vorliegen würde. Also noch mal hin und einen weiteren Test absolviert. Der Teststreifen lief in der Gesamtheit lila an und ein hauchzarter Strich deutete ein positives Ergebnis an. Eine gewisse Skepsis in Bezug auf die Bewertung verblieb bei den beiden Mitarbeiterinnen, wie auch bei mir.
Die Teststation wurde für 1 1/2 Stunden geschlossen und ca. 20 Wartende mit Termin ohne Test weggeschickt.
Ich vereinbarte daraufhin einen Termin beim Hausarzt für einen PCR Test, den ich für den nächsten Tag erhielt und begab mich gesetzeskonform sofort nach Hause in Quarantäne. Zu Hause ergab ein selbst durchgeführter Schnelltest ein negatives Ergebnis. Damit bestätigte sich meine Skepsis gegenüber den zwei positiven Schnelltests des Testzentrum.
Meine viertägige Quarantäne aufgrund der zweifelhaften Schnelltestergebnisse war allerdings umsonst, denn das Testergebnis war negativ! Das Ergebnis selbst war bereits nach einigen Stunden festgestellt. Die Mitteilung über das Ergebnis erfolgte allerdings erst 2 Tage später und auch nur auf Nachfrage und in Papierform.
Die 2G+ Regelung belastet die Teststationen und Labore völlig unnötig. Auch stellt sich Frage, ob die Inzidenzen aufgrund der Schnelltests erfasst werden oder aufgrund der PCR Tests? Mir erscheinen die Zahlen des RKI mittlerweile nicht so belastbar zu sein, wie am Anfang der Pandemie.
Die Corona-App die meine Frau und ich benutzen, pflegen und in die ich die Testanforderungen einspielte, hat auf dem Smartphone meiner Frau keinen einzigen Warnhinweis gezeigt. Das negative Ergebnis des PCR Test wird ebenfalls nicht angezeigt. Der Grund dafür konnte nicht geklärt werden. Die App erscheint daher nur eingeschränkt brauchbar zu sein.
Für jemand der dreifach geimpft ist, kann 2G+ zu einem umfangreichen Procedere mit fragwürdigem Ergebnis werden, ebenso wie für das  betroffene persönliche Umfeld. Es sollte auslangen, das von dreifach Geimpften ausgehende Restrisiko mit Abstand und Maske (AHA+) zu minimieren.
Ich habe den Eindruck gewonnen, das wir vor einem Jahr viel weiter waren als aktuell. Die veröffentlichten Zahlen des RKI erscheinen mir im Hinblick auf meine Erfahrungen in einem deutlich anderen Licht. Damit sind auch die auf diesen Zahlen basierenden politischen Entscheidungen zu einzelnen Maßnahmen fragwürdig.

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