Kiel (ots) – Eine Woche lang liefen in Schleswig-Holstein verstärkte Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs. Erfahrungsgemäß bildet die Überprüfung des Güterverkehrs den Schwerpunkt der Maßnahmen.
582 Fahrzeuge sind dieses Mal kontrolliert worden, dabei wurden bei 164 Fahrzeugen Verstöße festgestellt. Die Beanstandungsquote liegt damit über 28%. Schwerpunkt waren erneut Verstöße gegen die Sozialvorschriften im Straßenverkehr. Dazu gehören auch die Lenk- und Ruhezeiten. In mehr als 400 Fällen wurden zu lange Lenkzeiten, zu kurze Pausen, fehlende Aufzeichnungen über die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer oder auch Manipulationen des digitalen Kontrollgeräts festgestellt.
Weiterer Schwerpunkt waren Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, zum Beispiel zu schnelles fahren, und Ladungsverstöße, in der Regel Überladung der Fahrzeuge und mangelnde Ladungssicherung, aber auch Verstöße gegen die Vorschriften zum Transport gefährlicher Güter gehören dazu. Bedenklich ist die Entwicklung bei den Geschwindigkeitsverstößen. Während bei der letzten Kontrollwoche des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs im Mai diesen Jahres 9 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt wurden, waren es in dieser Kontrollwoche 35 Verstöße.
Alkohol- und Drogeneinfluss wurden jeweils einmal festgestellt. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte 43 Fahrzeugführern die Weiterfahrt untersagen.
Aus Sicht der Polizei sind Kosten- und Konkurrenzdruck im Transportgewerbe ein Hauptgrund für viele Verstöße. Bei fast 30% aller kontrollierten Fahrzeuge wurden Verstöße festgestellt. Dieser relativ hohe Wert zeigt, dass wir mit dieser Kontrollwoche den richtigen Schwerpunkt gesetzt haben. Eine offensichtliche Ursache für die hohe Beanstandungsquote ist offensichtlich der Wettbewerbsdruck. Wer sein Fahrzeug überlädt oder zu lange am Steuer sitzt, verschafft sich Wettbewerbsvorteile. Diese gehen aber auf Kosten der Verkehrssicherheit und natürlich auch der betroffenen Fahrer. LKW-Unfälle haben oftmals besonders schwere Unfallfolgen für andere Verkehrsteilnehmer. Das Risiko, bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen getötet zu werden, ist für andere Verkehrsteilnehmer fast viermal so hoch wie für die Insassen eines Güterkraftfahrzeuges.
Die Überwachung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs bleibt ein Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüberwachung. Übermüdete Fahrer und technisch nicht einwandfreie Fahrzeuge stellen eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. Darum ist es wichtig, durch möglichst häufige intensive Kontrollen die anderen Verkehrsteilnehmer vor schweren Unfallfolgen zu bewahren.