Lernen nicht nur im Klassenraum
Noch ist es nur eine 1 Hektar große Wiese. Aber im Februar 2023 startet die Emil-Nolde-Schule am Ortsrand von Bargteheide mit ihrem Ackerprojekt.
Künftig werden alle zweiten Klassen dort ein Jahr lang planen, sähen und ernten. Das Ackerjahr beginnt und endet genau ein Jahr später. Durch die Arbeit auf dem Acker erfahren die Kinder, was es bedeutet, bei Wind und Wetter draußen zu sein, eine Fläche zu bewirtschaften und erleben dabei die Entwicklung der Erzeugnisse von den Vorarbeiten und der Aussaat bis zur Ernte“, erklärt Schulleiterin Andrea Aust das Projekt. Lediglich bei Sturm und Gewitter fiele der „Ackertag“ aus.
Der fünfstündige Ackertag pro Woche ist verbindlich im Stundenplan festgelegt. Die Schüler lernen dabei praxisorientiert fächerübergreifende Inhalte, wie zum Beispiel Ausmessen und Errechnen der Beetflächen, Abwiegen der Ernteerzeugnisse, Maßstabsarbeit, Berichte verfassen, Steckbriefe erstellen, Pflanzen und Tiere bestimmen, Wetterbeobachtungen, Sachkenntnisse über Böden. „Neben den fachlichen sind uns auch die sozialen Lernziele besonders wichtig“, betont die engagierte Schulleiterin. „Arbeiten müssen miteinander abgestimmt werden. Die Kinder lernen etwas über ökologische Zusammenhänge und bekommen ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und regionale Produktionsweisen.“
Rückenwind bekommen Schulen vom Bildungsministerium. So bietet die Kontingentstundentafel Freiraum für innovative Lernformate. Und auch die Schulordnungen aller Schularten erlauben zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Dazu Bildungsministerin Prien:“ Viele Schulen haben diese Freiräume bereits genutzt. Mut zum Mitmachen, das passt genau in diese Zeit, in der sich die Gesellschaft rasant verändert“.
Unterstützt wird die Schule von der Ackerakademie, die Pacht für den Acker wird durch eine Förderpartnerschaft der Sparkassenstiftung finanziert.
Die Emil-Nolde-Schule freut sich über weitere Unterstützung. Gebraucht wird ein Bauwagen, ein Wasserwagen, (oder jemand, der einen Wasserbehälter einmal jährlich mit Wasser auffüllt). „Und auch über weitere Förderpartner würden wir uns freuen, da noch nicht ganz klar ist, ob die Ackerakademie uns bereits in diesem Jahr einen Förderpartner zur Seite stellen kann“, erklärt die Schulleiterin.