Bahnstreik ab morgen: So fahren die Züge in Schleswig-Holstein

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Es wird mal wieder gestreikt bei der Bahn. Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Lokführer dazu aufgerufen, in der Nacht zu Mittwoch ab 2 Uhr die Arbeit niederzulegen. Der Streik wird voraussichtlich bis Freitagabend 18 Uhr andauern. Im Güterverkehr sollen die GDL-Mitglieder bereits heute Abend ab 18 Uhr streiken. Nach Angaben der lokalen Verwaltung der Deutschen Bahn AG können zahlreiche Zugverbindungen von und nach Kiel sowie in ganz Schleswig-Holstein zum Teil bereits ab heute Abend um 22 Uhr wegen des Streiks ausfallen.

Inzwischen fährt sie elektrisch

Die Deutsche Bahn hatte noch versucht, den geplanten Streik der GDL juristisch zu verhindern. Sie hält den Ausstand für unverhältnismäßig. Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main wies den Antrag aber zurück. Der Bahn hat nach eigenen Angaben bereits Berufung gegen das Urteil eingelegt. Das Hessische Landesarbeitsgericht hat die Verhandlung über die Zulässigkeit des Streiks für 17 Uhr angesetzt.

Verbindungen ab und nach Hamburg

Vom Streik betroffen sind nach Angaben der Bahn Zugstrecken, die von der DB Regio betrieben werden. Das betrifft die Verbindungen Hamburg – NeumünsterKiel/Flensburg, Hamburg – Bad Oldesloe – Lübeck, Lübeck – Travemünde, Lübeck – Neustadt und Hamburg – Büchen.

Züge der Linien RE7 und RE70 zwischen Hamburg, Neumünster und Kiel sollen nach Angaben der Bahn im Zweistundentakt fahren. Zwischen Neumünster und Flensburg fahren die Züge laut Bahn voraussichtlich im Dreistundentakt. Der RE8 und der RE80 zwischen Lübeck und Hamburg sollen demnach im Stundentakt fahren. Und die Regionalbahn 81 von Bad Oldesloe nach Hamburg soll alle zwei Stunden bedient werden.

Einige Regionalbahnen nicht vom Streik betroffen

Der Betreiber der Regionalbahn erixx will in den kommenden Tagen an seinen Fahrplänen festhalten. Die Zugfahrten würden nach dem aktuell gültigen Plan stattfinden, teilten die zum Netinera-Konzern gehörenden Betreiber mit. Für die Unternehmen der Netinera-Gruppe gebe es seit Mitte Dezember einen Tarifabschluss, hieß es zur Begründung.

Wie an vorherigen Streiktagen könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass es aufgrund von eventuellen Streiks in den Stellwerken der Deutschen Bahn zu Zugausfällen oder Verspätungen komme. Erixx fährt unter anderem Kiel und Lübeck an.

Auch Züge der Nordbahn sollen fahren

Die Nordbahn selbst wird nicht bestreikt und plant, die Zugfahrten auf ihren Strecken regulär durchzuführen. Sollte es streikbedingte Auswirkungen auf die Infrastruktur wie beispielsweise Stellwerke geben, die zu Beeinträchtigungen unseres Zugverkehrs führen, will die Nordbahn rechtzeitig informieren. Die Nordbahn betreibt unter anderem Strecken zwischen Büsum – Heide – Neumünster, Husum – Bad St. Peter-Ording, Weist/Itzehoe – Hamburg.

Auch die Verbindungen der AKN werden nach Angaben des Betreibers nicht bestreikt. Nur zwischen Neumünster und Neumünster Süd kann es zu Ausfällen kommen, da hier ein Stellwerk von der DB betrieben wird. Passagiere können in Busse (Linie 7, 77, 177) umsteigen.

Sylt-Shuttle nicht betroffen

Der Betreiber des Sylt-Shuttles geht nach jetzigem Erkenntnisstand davon aus, dass die Verbindung vom Streik unberührt bleibt. Der Fahrplan soll eingehalten werden. „Wir haben uns hier ganz bewusst für eine voraussichtliche und leicht vorsichtige Aussage entschieden, da es für die Durchführung einer Zugfahrt durchaus mehrere Akteure, und nicht nur unsere eigenen Mitarbeiter braucht“, heißt es auf der Website des Sylt-Shuttles.

Zudem sei davon auszugehen, dass es in den Tagen der Bauernproteste rund um die Terminals in Niebüll und Westerland stundenweise zu Straßenblockaden kommen könne. Die Reisenden werden gebeten, mehr Zeit für An- und Abreise einzuplanen.

Notfallplan im Fernverkehr, Fahrkartenerstattung und Zugbindung

Wie beim letzten Streik wird die DB für den Fernverkehr einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten anbieten. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch könne eine Mitfahrt nicht garantiert werden. Wer bereits eine Fahrkarte erworben hat, kann diese laut der DB erstattet bekommen oder seine Reise auf einen anderen Tag verschieben. Die Zugbindung, wie es sie beispielsweise bei Sparpreisen gibt, ist wegen der Streiks aufgehoben.

Die Bahn bittet alle Reisenden, sich vorab bei den Service-Points an den Bahnhöfen zu informieren oder auf die Durchsagen am Bahnsteig zu achten. Spontane Änderungen könnten unter Umständen nicht in der DB Navigator App berücksichtigt werden.

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