Die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn hat im letzten Monat des Jahres 2024 um 53 arbeitslose Menschen zum Vormonat zugenommen. Damit sind im Dezember insgesamt 5.768 Menschen bei den Agenturen für Arbeit Bad Oldesloe, Ahrensburg und Reinbek sowie dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Die Zunahme wirkt sich auf die Arbeitslosenquote aus. Sie steigt um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt 4,3 Prozent.
Vor einem Jahr waren im Dezember 5.243 Menschen und damit 525 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei vier Prozent.
„Auch im letzten Monat des Jahres stagniert die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn. Das Plus von 53 arbeitslosen Menschen mehr zum Vormonat ist nicht deutlich, wirkt sich jedoch trotzdem auf die Arbeitslosenquote aus, die auf 4,3 Prozent im Dezember steigt. Mit einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit ist in den kommenden Wochen leider zu rechnen, saisonal wie vor dem Hintergrund der anhaltend schwachen Konjunkturlage. Sie lässt derzeit keine größeren Entlastungen des Arbeitsmarktes erwarten. Bis zum Frühjahr ist keine Trendwende in Sicht“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn und resümiert: „Im vergangenen Jahr hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den Vorjahren auf einem erhöhten Niveau eingependelt. Die saisonalen Anstiege zum Jahresbeginn sowie über die Ferienzeit im Sommer konnten in den Folgemonaten aufgrund fehlender konjunktureller Impulse nicht wieder aufgefangen werden. So blieb eine spürbare Frühjahrsbelebung aus und auch eine Herbstbelebung reichte nicht, den deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um fast 480 Personen über die Sommermonate wieder zu kompensieren. In der Folge hat sich in der zweiten Hälfte des Jahres die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn bei knapp über 5.700 und einer Arbeitslosenquote von rund 4,3 Prozent eingependelt. Dies sind natürlich mehr als im Vorjahr oder den Jahren davor, aber auch deutlich weniger als vor gut 20 Jahren, als im Kreis Stormarn weit über 8.000 Menschen arbeitslos waren und die Arbeitslosenquote bei über sieben, zeitweise sogar über acht Prozent lag.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Dezember 264 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind zehn mehr (plus 3,9 Prozent) als im Vormonat und neun mehr als im Dezember vergangenen Jahres. Insgesamt sind damit aktuell 2.099 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 78 oder 3,6 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 122 Stellen weniger (minus 5,5 Prozent).
„Die Konjunkturlage wirkt sich zunehmend auf die Gesamtzahl offener Stellen aus. Sie hat in den vergangenen drei Monaten schon deutlicher abgenommen und liegt jetzt bei knapp unter 2.100, was aber weiterhin eine hohe Zahl ist. Es gibt viele Bereiche, in denen unabhängig von der aktuellen Konjunkturlage Personalbedarfe bestehen, weil diese schon lange und konjunkturunabhängig bestehen oder zum Beispiel demografische Entwicklungen realer werden, also Beschäftigte in den Ruhestand gehen“, so die Agenturchefin. „Die deutlichsten Rückgänge bei den gemeldeten offenen Stellen finden sich im verarbeitenden Gewerbe, im Handel und im Bereich Verkehr und Lagerei. Waren im verarbeitenden Gewerbe im Juli noch 331 Stellen zu besetzen, so sind es aktuell 222 und damit ein gutes Drittel weniger. Im Handel ist die Zahl der Stellen im gleichen Zeitraum von knapp 300 auf derzeit rund 250 gesunken und im Bereich Verkehr und Logistik sind es nach fast 80 zur Jahresmitte jetzt noch 51 vakante Stellen. Ob neues Personal gesucht und auch eingestellt wird, hängt von der wirtschaftlichen Perspektive des Unternehmens ab – und hier spüren wir derzeit Zurückhaltung mit Blick auf neue Einstellungen.“
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung bildet ab, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.635. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat bei 5,6 Prozent. Im Dezember des Vorjahres lag sie bei 5,3 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.