AJH: Politik sucht Lösung mit den Jugendlichen

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Bargteheide – Welche Zukunft hat das Autonome Jugendhaus? Die Container sind marode und es gibt rechtlich kaum eine Möglichkeit, sie jetzt komplett zu ersetzen. Darüber debattierte der Ausschuss für Bauen und Bauordnung jetzt. Eine endgültige Entscheidung gab es noch nicht, aber eine Zwischenlösung.

„Wir sollten uns mit den Jugendlichen treffen und offen mit ihnen diskutieren“, so Mehmet Dalkilinc, der SPD-Fraktionsvorsitzende. Er werde dafür kurzfristig eine Gesprächsgruppe organisieren, an der sich auf Seiten der Politik unter anderem die Fraktionsvorsitzenden beteiligen.

Zwar hatte die Politik bereits im vergangenen Jahr zugesagt, 2026 dann 1,1 Millionen Euro für neue Container bereitzustellen. Doch der dafür zunächst nötigen Bauvoranfrage seitens der Stadt stimmte der Kreis nicht zu. Im Flächennutzungsplan das Stadt sei das Areal als Sportfläche ausgewiesen, zudem sei das Gelände ein Außenbereich.

Es gibt bisher auch keine Alternativfläche für neue und weitere Container, die eigentlich geplant waren. Denn die jährlichen  Musikfestivals im „Autonomen“ sind einigermaßen laut. Deshalb braucht es Abstand von einerm Wohnbebauung.

Etwa 45 Jugendliche nahmen an der Sitzung teil. In der Fragestunde appellierten sie an den Vertrauensschutz für einen inzwischen seit 40 Jahren tätigen Verein. „Das Jugendhaus ist seit Generationen ein sicherer Ort für uns, wo wir in Freiheit eigene Ideen entwickeln können“, sagte etwa Kiara. „Wir haben Verantwortung gelernt und stehen für Vielfalt, Solidarität und Stärke.“ Das sei wichtig in einer Zeit, wo der Faschismus wieder erstarke.

Das als Alternative angebotene ehemalige Hausmeisterhaus bei der Carl-Orff-Schule sei ungeeignet für den Verein: „Es ist viel zu klein und nicht nutzbar für uns“, sagte Naomi. Und die Situation in den Containern sei mies. Das Plenum des Vereins treffe sich zurzeit bei gerade mal fünf Grad Innentemperatur, und das seit Monaten.

„Die Signale der Kreisbauaufsicht zeigen, dass ein Widerspruch wahrscheinlich keinen Erfolg haben wird“, so Bürgermeisterin Gabriele Hettwer. Allein für einen neuen Bebauungsplan benötige die Verwaltung etwa anderthalb Jahre. So scheint eine Sanierung der alten Container als beste denkbare Lösung: „Wir sollten deshalb im Bestand investieren.“ Die Stadtvertretung könne für die Planung eine Lenkungsgruppe berufen.

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