„Wir sind besorgt um das gesellschaftliche und politische Klima in unserem Land, wir erleben derzeit eine verbale und physische Verrohung, die wir in früheren Jahren so nicht hatten.
Alle Parteien, Gruppierungen und Personen sind aufgerufen, wieder Respekt vor anderen Meinungen und Menschen zu zeigen!“ Mit dieser eindringlichen Mahnung fasste die SPD-Kreisvorsitzende Marion Meyer eine ausführliche Diskussion in der jüngsten Sitzung des SPD-Kreisvorstands zusammen.
Aufgerüttelt waren die SozialdemokratInnen und Sozialdemokraten durch die kürzlich veröffentlichten Droh- und Schmähbriefe an schleswig-holsteinische PolitikerInnen und Propst Paar und den Brandanschlag auf das Fahrzeug der Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer.
Diese Angriffe und Drohungen seien aber kein Einzelfall, so gab es im letzten Jahr in Stormarn den Böllerwurf auf den Bundestagsabgeordneten Bengt Bergt und die mehrfachen anonymen Briefe an einen SPD- Kommunalpolitiker in Ahrensburg. Die Angriffe bezogen sich teilweise auf die politischen Ansichten der Betroffenen, darüber hinaus ging es manchen Briefeschreibern um deren Lebensweise oder sexuelle Orientierung.
Der Absender der jüngsten Briefe nannte sich selbst „Sturmfront Schleswig-Holstein patriotischer Untergrund der AfD und Bauernschaft“ – selbst wenn sich die AfD davon distanziert, so müsse man doch feststellen, dass die AfD mit ihrem Sprachgebrauch, besonders gegenüber AusländerInnen, den Boden für solche bedrohlichen Aktivitäten bereitet hat, meinten die Stormarner Sozialdemokrat*innen. „Was in den letzten Jahren offenbar verloren gegangen ist,“ so Meyer,“ ist unter dem Oberbegriff Respekt zu fassen: Respekt vor anderen Meinungen, vor Menschen, die in unser Land zuwandern, vor Menschen mit vielfältigen Lebensentwürfen, vor ehrenamtlich Tätigen, vor Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Wir müssen den Schlüsselbegriff „Respekt“ wieder mit Leben füllen und ins Bewusstsein aller bringen!“
