Kreis Stormarn: 450 Maler und Lackierer in 73 Betrieben – IG BAU kritisiert:
Nur „triste 37 Cent“ für die buntesten Jobs im Kreis Stormarn
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Eigentlich ist das Leben der Maler im Kreis Stormarn bunt. Trotzdem sehen sie im
Moment nur noch Rot. Das sagt die IG BAU Hamburg. Den Grund dafür nennt die Maler-
Gewerkschaft auch: „Die Arbeitgeber wollen den Malern und Lackierern im Kreis
Stormarn den Lohn zusammenstreichen. Nur 2 Prozent sollen sie mehr bekommen. Das
sind unterm Strich gerade einmal ‚37 triste Cent‘ pro Stunde. – Geld, das die Inflation
sofort auffrisst. Das ist kein Lohn-Plus. Das ist ein Lohn-Minus“, sagt Achim Bartels.
Der Vorsitzende der IG BAU Hamburg spricht von einem „handfesten Tarifstreit“. Die
Maler-Gewerkschaft fordert 8 Prozent mehr Lohn – und damit 1,50 Euro mehr pro
Stunde. Insgesamt arbeiten nach Angaben der IG BAU im Kreis Stormarn rund
450 Beschäftigte in 73 Malerbetrieben und Lackierereien. Die Gewerkschaft beruft sich
dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
Nach zähem Ringen am Tariftisch habe die Gewerkschaft die Verhandlungen in dritter
Runde abgebrochen. Jetzt gehe es in die Schlichtung. Die IG BAU Hamburg setzt dabei
auf die Arbeitgeber im Kreis Stormarn: „Es ist höchste Zeit, dass die Maler- und
Lackierermeister dem eigenen Bundesinnungsverband gehörig auf die Füße treten. Der
Frust bei denen, die im Kreis Stormarn mit Malerpinsel, Tapezierbürste und
Lackierpistole arbeiten, ist enorm. Das muss die Innung endlich begreifen.“
Die IG BAU macht deutlich, warum sich Ärger aufstaut: „Malerbetriebe und
Lackierereien, die ordentlich arbeiten, haben gut zu tun. Und trotzdem waren sich die
Arbeitgeber nicht zu schade, am Tariftisch eine düstere Konjunkturwarnung mit
einem wilden Mix aus Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, wirtschaftlichem Druck aus
China und Trump-Politik in den USA aufzufahren – lauter skurrile Gründe also. Und
das alles nur, um eine Lohnbremse zu rechtfertigen, unter der auch die Maler und
Lackierer im Kreis Stormarn leiden müssen“, sagt der Verhandlungsführer der
Gewerkschaft, Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. Wer die eigenen
Beschäftigten so von der Lohnentwicklung abkoppeln wolle, brauche sich über
Fachkräftemangel und fehlenden Nachwuchs nicht zu wundern.