Bargteheide – . Seit dem 3. April gastiert die Wanderausstellung #StolenMemory der Arolsen Archives, einem internationalen Zentrum über NS-Verfolgung, auf dem Utspann Parkplatz in Bargteheide. Auf verschiedenen Plakaten werden in dem Container anhand persönlicher Gegenstände die Lebens- und Verfolgungsgeschichten ehemaliger KZ-Häftlingen erzählt. Die Ausstellung kann täglich von 8 bis 18 Uhr bis zum 23. April besichtig werden.
„Es ist uns eine große Ehre, den Container vor Ort zu haben und damit seine Bedeutung zu würdigen“, sagt Bürgermeisterin Gabriele Hettwer in ihrer Eröffnungsrede. Die Bilder ermöglichten es, eine emotionale Verbindung zum Geschichtsbewusstsein zu schaffen und wirkten aktiv gegen das Vergessen. Auf diesem Weg könne das Thema ein Stück in die Gegenwart geholt werden und Menschen aus verschiedenen Bereichen erreichen, wie zum Beispiel verschiedene Schulklassen, von denen sich bereits dreizehn für eine Besichtigung angemeldet haben.
Ob Uhren, Eheringe, Papiere oder Fotos – bei der Einlieferung in Konzentrationslager nahmen die Nationalsozialisten den Menschen ihre persönliche Habe ab, um sie eines weiteren Teiles ihrer Identität zu berauben. Bis heute bewahren die Arolsen Archives noch etwa 2500 Umschläge mit diesen persönlichen Gegenständen – sogenannte Effekte – auf. Neben der Möglichkeit, die Familien der Opfer durch die Ausstellungen in Deutschland, Polen und Belgien zu erreichen und die Gegenstände zurückgeben zu können, bieten die Container zudem Hintergrundinformationen zum historischen Kontext des nationalsozialistischen Lagersystems. In den vergangenen acht Jahren konnten so fast 1000 Familien gefunden und die gestohlenen Erinnerungsstücke zurückgeben werden.
Nach der Anne-Frank-Ausstellung ist der #StolenMemory Container die zweite größere Ausstellung dieser Art in Bargteheide. Es sei wichtig, das Thema Demokratie auch im heutigen Kontext ins Bewusstsein zu rufen, betont Hettwer. Dafür sorgten Formate wie die Geschichtswerkstatt und Angebote der Gleichstellungsbeauftragten sowie Bargteheider Volkshochschule, die die Themenstellung immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. „Die Ausstellung macht etwas mit einem und bewegt einen nachhaltig“, so die Bürgermeisterin. „Nur so können wir dafür sorgen, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt.“
Die Ausstellung wird durch die Maßnahme „Kultur im ländlichen Raum“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, den diplomatischen Vertretungen der USA in Deutschland und Polen sowie dem belgischen Außenministerium gefördert.
Vom 03. bis 23. April 2025 kann die Ausstellung auf dem Utspann-Parkplatz werktags von 08:00 bis 16:45 Uhr besichtigt werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig.