Kunstvortrag über Max Liebermann

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Zum 90. Todestag des deutschen Künstlers Max Liebermann (1847 – 1935) gibt es bei der Volkshochschule Bargteheide einen besonderen Vortrag: Als einziger Maler von Rang hat Liebermann es hierzulande verstanden, die impressionistische Leichtigkeit französischer Kunst aufzunehmen ohne sie platt zu kopieren. Seine Garten- und Landschaftsbilder sind still und unpathetisch – das Leben erscheint in ihnen wie ein langer, ruhiger Fluss. Seine Porträts sind nicht würdevoll repräsentativ, sondern sie strahlen Lebendigkeit und Esprit aus. Doch so spielerisch leicht seine Werke auch wirken – Liebermann hat sich selbst immer als disziplinierter Arbeiter verstanden. Preußische Grundtugenden und großbürgerliche Ordnung bildeten das Fundament seines Schaffens und seines Selbstverständnisses. Umso schmerzlicher waren für ihn Anfeindungen, denen er wegen seiner angeblich undeutschen Kunstauffassung ausgesetzt war – Anfeindungen, die nicht zuletzt auch durch seine jüdische Herkunft motiviert waren. In seinen letzten Jahren musste er dann noch erleben, wie die Nazi-Barbarei seine Grundwerte zerstörte. Sein Ideal einer Gesellschaft, die den Menschen nur nach seinen Verdiensten und nicht nach Herkunft und Religion beurteilt, war vor seinen Augen zerbrochen.

Der Hamburger Kunsthistoriker Dr. Hans Thomas Carstensen hat bei Martin Warnke über Rembrandts Beziehungen zum Judentum promoviert. Er ist in ganz Deutschland unterwegs als Erzähler von Kunstgeschichten, in denen Leben, Werk und historisches Umfeld großer Künstler als spannende Geschichte präsentiert werden. Mittlerweile hat er über 2000 Vorträge gehalten.

Der Vortrag findet statt am Mittwoch, dem 07. Mai von 19:00 – 20:30 Uhr im Stadthaus Bargteheide und kostet 10,00 Euro.

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