Neue Hinweiskarte für Starkregengefahren in Schleswig-Holstein veröffentlicht

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Umweltminister Goldschmidt: „Mit dieser Karte können wir besonders gefährdete Gebiete identifizieren und die Starkregenvorsorge gezielt verbessern.“

WEDEL. Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) hat heute zusammen mit Umweltmister Tobias Goldschmidt in Wedel die Hinweiskarte Starkregengefahren für Schleswig-Holstein veröffentlicht. Aktuell erstellt das BKG in Zusammenarbeit mit insgesamt zehn Bundesländern eine einheitliche Hinweiskarte zu Starkregengefahren. Diese zeigt Bereiche mit einer potenziell erhöhten Überflutungsgefährdung bei Starkregen.

„Je weiter der Klimawandel zunimmt, desto mehr haben wir mit Starkregenereignissen zu tun. Mit dieser Karte können wir besonders gefährdete Gebiete identifizieren und die Starkregenvorsorge gezielt verbessern“, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt.

„Starkregen und dessen Folgen machen keinen Halt vor administrativen Grenzen. Daher benötigen wir eine Karte mit vergleichbaren Ergebnissen für das gesamte Bundesgebiet. Mit der Veröffentlichung der Karte von Schleswig-Holstein kommen wir unserem Ziel näher, flächendeckend Gefahrenhinweise bereitzustellen, die präventiv und in akuten Katastrophenlagen wertvoll sind“, sagte Prof. Dr. Paul Becker, Präsident des BKG.

Die Hinweiskarte Starkregengefahren zeigt flächendeckend, wie sich Starkregenereignisse außerhalb von Fließgewässern auswirken können. Dabei werden die maximal erreichte Wassertiefe, die Fließrichtung und die maximale Fließgeschwindigkeit dargestellt.

Für die neue Karte wurden zwei Starkregenszenarien berechnet:

  • Außergewöhnliches Ereignis mit einer Wiederkehrzeit von 100 Jahren und einer Dauer von einer Stunde
  • Extremes Ereignis mit einer Niederschlagshöhe von 100 mm bei einer Dauer von einer Stunde

Starkregenereignisse können grundsätzlich überall auftreten und zu lokalen Überflutungen führen. Die Hinweiskarte identifiziert Bereiche mit einer potenziell erhöhten Überflutungsgefährdung. In die Modellierung fließen bundesweit verfügbare Datensätze ein, zudem werden generalisierte Modelannahmen getroffen.

„Die Hinweiskarte ein wichtiges Werkzeug zur Abschätzung der Gefährdung vor Starkregenereignissen und damit eine gute Grundlage für anschließende Detailuntersuchungen. Die Stadt Wedel verfolgt das Konzept der wassersensiblen Stadtentwicklung und passt sich bereits an die klimatischen Veränderungen unserer Zeit an“, sagte Goldschmidt.

Stadtentwässerung in Wedel:

Einen Einblick, wie eine langfristige Planung und der enge Austausch von Stadtplanung, Stadtentwässerung und auch Investoren zukunftsweisende Maßnahmen hervorbringen kann, bekommen Spaziergänger in der schleswig-holsteinischen Stadt Wedel. Schon seit Jahren arbeitet die Stadtentwässerung der Stadt Wedel intensiv daran, durch bauliche Maßnahmen mögliche Folgen von Starkregen-Ereignissen abzupuffern und damit zu minimieren.

In engem Austausch mit dem Fachdienst Stadt- und Landschaftsplanung der Stadt können gerade in neuen Quartieren naturnahe Anlagen harmonisch in die Areale hineingeplant werden. Beim Schwammstadt-Prinzip wird das Wasser an verschiedenen Stellen in der Stadt zurückgehalten und gespeichert, sodass es nicht komplett und zeitgleich in die Abwassersysteme drängt, sondern erst nach und nach. So wird einer Überforderung der Systeme vorgebaut. Erlebbar wird das Prinzip am sogenannten „Regenwasserweg“, bei dem verschiedene technische Lösungen ineinandergreifen. Gleichzeitig bildet der „Regenwasserweg“ einen Grünzug für das gleichzeitig entwickelte Wohngebiet. Mehr Informationen dazu gibt es unter diesem Link.

Zusammen mit der Hinweiskarte Starkregengefahr veröffentlicht das Land einen Leitfaden Starkregenrisikomanagement in Schleswig-Holstein mit Hinweisen zum kommunalen Starkregenvorsorge. Der Leitfaden soll den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Kommunen Hinweise und Empfehlungen zur Umsetzung eines kommunalen Starkregenrisikomanagements geben. Zur Informationen der Bevölkerung über Wassergefahren, darunter auch Starkregenvorsorge, führt das Umweltministerium seit eineinhalb Jahren eine Kampagne unter dem Slogan wasserstark.sh durch. Informationen dazu finden Sie unter www.wasserstark.sh

 

Weitere Informationen:

Die neue Hinweiskarte ist unter www.schleswig-holstein.de/starkregenhinweiskarten sowie im Geoportal der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) abrufbar.

 

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